Tonbrennen auf japanische Art: Raku

2. Workshop mit Suse, Angelika und Ede war ein tolles Erlebnis

von
Jens Christian Kneißel
veröffentlich am LL um LT Uhr

Raku ist eine spezielle Brenntechnik, die im japanischen Raum im 16. Jahrhundert entwickelt und besonders für die spezielle Tee-Zeremonie verwendet wurde. In Europa wurde diese Brennmethode erst in den 1950er Jahren bekannt. Hier wurden im Gegensatz zum japanischen Vorbild Vasen und Skulpturen in verschiedensten Formen gebrannt sowie mit lebhaften und interessanten Farben experimentiert. Heutzutage wird in Europa Raku vor allem wegen der einzigartigen und unvorhersehbaren Farbeffekte praktiziert, während bei der japanischen, traditionell gebrannten Keramiken ein eher dezentes Aussehen bevorzugt wird. Einen solchen spektakulären Raku-Brand mitzuerleben, ermöglichten Suse, Angelika und Ede den Teilnehmern des zweiten Teils ihres abwechslungsreichen Töpfer-Workshops.

Beim Raku-Brand wird die bereits einmal gebrannte Ware, die entweder glasiert oder unglasiert ist, in einem Gasbrennofen bei ca. 1.050°C gebrannt. Nach einiger Zeit im Ofen, wird dann die noch glühende Ware herausgenommen und in einem hitzebeständigen Behälter mit organischem Material wie z.B. Sägespäne, Stroh oder Laub gelegt.

An der Scherbe entsteht durch Rauch und Sauerstoffentzug eine reduzierende Atmosphäre, die für die erwünschten Farbeffekte verantwortlich ist. Durch diese chemische Reaktion, bei der viele verschiedene Faktoren Einfluss haben, sind die Resultate jedoch auch zu einem bestimmten Grad unvorhersehbar. Oftmals bilden sich dekorative Risse in der Glasur, die Craquelé genannt werden. Die Endergebnisse offenbaren sich nach einer gründlichen Reinigung bei der die Überreste des verbrannten organischen Materials entfernt werden. Die Ergebnisse waren überigens hervorragend, wie auch unsere kleine Workshop-Galerie zeigt! Vielen Dank an Suse, Angelika und Ede für dieses tolle Event!